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VorOrt „Don Karlos“

VorOrt am Sonntag 10.04.2022 im Studio Schauspielhaus.

Am Sonntag, 10.04.22 um 11:00 Uhr gab es im gut gefüllten Studio des Schauspielhauses in der Veranstaltungsreihe VorOrt die Einführung zu „Don Karlos“ von Friedrich Schiller.
Nach vier Jahren Schaffenszeit wurde das Stück 1787 in Hamburg uraufgeführt. Es spielt in der Hochzeit der Inquisition am spanischen Königshof. In einem Zwiegespräch mit dem Regisseur Malte Kreutzfeld führte Dramaturg Jens Paulsen die Zuhörer in das Stück ein. Die über 200 Textseiten des als Lese-Drama konzipierten Stückes hat das Produktionsteam auf 60 Seiten heruntergebrochen. Doch dieser Klassiker - so Malte Kreutzfeld - bleibt auch in seiner schlanken, sehr heutigen Spielweise eine echte „Einstiegsdroge“ in die große Theaterliteratur. Das Stück ist ein spannender Bühnenkrimi (Jens Paulsen) um leidenschaftliche Liebe, rasende Eifersucht, knallharte Machtpolitik und perfide höfische Intrigen. „Don Karlos“ ist gleichzeitig ein hochpolitischer Stoff. Wie so oft in seinen Stücken geht es Schiller um die Freiheit des Einzelnen hin zu einer menschlicheren Gesellschaft. Die Stimme des Autors übernimmt der Marquis von Posa (Calvin-Noel Auer), der mutig gegen Philipp II. (Imanuel Humm), gespielt als Bewahrer der Macht in einer einzigen Person, opponiert. Don Karlos (Tristan Steeg) selbst, gefangen in seiner Aversion gegen seinen ungeliebten herrischen Vater Philipp II., ist hin– und hergerissen zwischen persönlicher Liebe und politischer Pflicht.
Die Problematik dieses Stückes – so das Produktionsteam – ist sehr aktuell und gut auf die heutige Zeit übertragbar.
Premiere „Don Karlos“ am Samstag, 23. April um 20:00 Uhr.