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Operncafé „Otello“

Operncafé am 9. April zu Giuseppe Verdis „Otello“. Dramatische Geschichte mit großartigen Stimmen.

Otello ist der merkwürdige Fremde, der etwas erlebt hat, das ihn von den Anderen trennt. Dabei ist es eben nicht entscheidend, welche Hautfarbe ein Mensch hat, sondern in welchem Zustand sich eine Person befindet. Dies ist ein Ansatz der Regisseurin Alexandra Liedtke, die an der Kieler Oper Verdis Alterswerk zum ersten Mal inszeniert. Schließlich finden sich im Ensemble 16 Nationen und 10 Sprachen. (Gesungen wird italienisch mit deutschen Übertiteln).
Unter der stets profunden Moderation von Chefdramaturg Ulrich Frey stellte Alexandre Liedtke zusammen mit Generalmusikdirektor Benjamin Reiners ihre Konzeption vor und gewährte spannende Einblicke in diese „Liebhaberarbeit“ Verdis. Schließlich arbeitete der Komponist acht Jahre zusammen mit Arrigo Boito (Text) an dem von Shakespeare stammenden Stoff.

„Die Sprache des Klanges verdeutlicht die Sprache“, so beschreibt Benjamin Reiners mit ansteckendem Enthusiasmus die „meisterhafteste“ Oper Verdis, deren Musik keine traditionelle Orchesterbegleitung ist, sondern unerhört neu: Sie gibt den typischen Nummerncharakter auf. Denn alle Nummern gehen ineinander über. „Eine ganze Oper ein einziges Stück“, so hatte Verdi schon 1851 seine ideale Oper vorgestellt, die er mit Otello (1887 uraufgeführt) - nach 13-jähriger Opern-Kompositionspause - endlich erreicht.

Ergreifende Ausschnitte mit den prachtvollen großen Stimmen Andeka Gorrotxategi (Otello), Dario Solari (Lago) und Agnieszka Hauzer (Desdemona) - übrigens alle Debütanten in ihren Rollen - gaben dem Operncafé beeindruckende Einblicke in diese wahrlich große Oper, die es zuletzt 1985/86 in Kiel zu sehen gab. Wir sollten sie uns nicht entgehen lassen.
Premiere am 30. April um 19:30 Uhr im Kieler Opernhaus.